Baumschnitt in Oettern

18.04.2014 - 27.04.2014

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Wir kommen am Karfreitag zu zweit mit einem Kind (Alissia) an, ganz gemütlich ohne Eile. So stellen wir uns die Arbeit am gesamten Einsatz vor, wir wissen nicht mal so genau wie lange wir bleiben werden. Wir haben Einiges vor, aber auch viel Zeit.


Am Samstag fahren wir wie gewohnt zur Apfelwiese. Die Natur ist wunderschön, präsentiert von unterschiedlichen grünen Tönen und blühenden Bäumen und Blumen. Wir treten in dieses Paradies ein und möchten durch unseren Beitrag ein Stück mehr davon schaffen. Es sind die restlichen etwa 30 Bäume, die vorher in einem Wald von Büschen und Bäumen standen. Der Wald kann jetzt nicht mehr als solcher wahrgenommen werden, weil nur noch einige große Eschen da stehen, die nur mit spezieller Genehmigung gefällt werden dürfen. Sie dürfen aber gepflegt werden, und das tun wir, indem wir die untersten Äste absägen. Das ist eine anstrengende Kletteraufgabe mit Motorsäge in der Hand, die Simon Stück für Stück, scheinbar mühelos meistert. So kann mehr Licht zu den Apfelbäumen und zur Wiese kommen. Diese Apfelbäume sind nicht so gut entwickelt, haben eine schmale, in die Höhe gewachsene Krone, dünne Äste und viel totes Holz. Ganz wie gewohnt bekommt aber jeder Baum die notwendige Aufmerksamkeit und einen angemessenen Schnitt. Wir hoffen, dass durch die neuen Verhältnisse - Licht, Freiraum und Schnitt die Bäume einen positiven Entwicklungsimpuls bekommen.


So vergeht die Osternzeit - in angenehmer Arbeit und sonnigem Wetter. Alissia fühlt sich auf der Apfelwiese wie in einem riesigen Spielzimmer mit unendlich vielen Fassetten, indem das Feuer und der Jägerstand im Zentrum stehen. In keinem Augenblick herrscht lange Weile, und die Präsenz der Erwachsenen ist kaum bemerkbar. Am Dienstag Nachmittag schneiden wir den letzten 278. Apfelbaum auf der Wiese. Das ist ein besonderer Moment, der uns Freude bringt und uns über die vergangenen fünf Wocheneinsätzen in den Monaten seit Dezember zurückblicken lässt. Bettina und Peter, die Besitzer des Hofes, freuen sich mit und nennen das ein Bergfest, weil diese letzten Bäume ganz oben auf der Hügel sind.


Den Mittwoch verbringen wir auch auf der Wiese, indem wir das in den vergangenen Tagen liegengebliebene Schnittholz aufräumen. Dadurch entstehen zwischen den Bäumen der ganzen linken Wiesenhälfte große Asthaufen, die wir durchaus als gemütlich wahrnehmen. Die rechte Seite, auf der die Haufen schon geschreddert sind, sieht zu ordentlich aus! Die Asthaufen müssen weg, damit die Kühe mehr Wiese zur Verfügung haben.


Am Donnerstag schneiden wir noch einige Apfelbäume, die sich auf Weiden in der Nähe des Hofes befinden. Einige davon sind auf einer Hügel unmittelbar neben dem Haus, auf der anderen Seite der Bundesstraße. Wir genießen den schönen weiten Ausblick über dem Ilmtal. Diese Aktion war mit Bettina und Peter nicht ganz abgesprochen, weil der Abtransport des Schnittholzes ungeklärt ist. Beim Baumschnitt ist das immer ein Aspekt, der durchdacht sein muss. Auf dem steilen Gelände kann der Traktor nicht fahren. Wir übernehmen diese Aufgabe, indem wir das Holz mit einer Plane bis zum Feldweg schleppen und ab dort mir dem Traktor und einem Anhänger abtransportieren.


Am Freitag machen wir was ganz anderes - Bäume veredeln. Wir bleiben auf dem Hof und freuen uns über die Abwechslung.


Am Samstag sind wir mit Johannes Fischer in Langeneichstädt (unweit von Halle) verabredet, der junge Bauer, von dem wir Rotkohl und Rosenkohl bekommen haben. Bei ihm haben wir noch sechs Pflaumenbäume und einen Kirschbaum als Gegenleistung für die letzte Rotkohllieferung zu schneiden. Ihm bringen wir die veredelten Bäume, die er bei sich gerne pflanzen möchte. Johannes baut für uns dieses Jahr Knoblauch und Zwiebeln, die schon gut wachsen. Wir vollziehen unsere Arbeit auf einer wunderschönen Obstwiese mit blühenden Apfelbäumen, vielen Gänseblümchen und zwei schlecht gelaunten Gänsen, die die ganze Zeit uns vertreiben wollten.


Am Sonntag endet dieser besonders schöne Aufenthalt in Oettern. So ist unsere Wahrnehmung über die vergangenen Tage. Wir wissen nicht genau, wann unser nächste Einsatz hier sein wird, vielleicht im Sommer, wenn die Kirschen reif sind? Simon möchte nächste Woche wieder kommen und beim Schreddern mithelfen.




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