Sommerarbeitseinsatz in Langeneichstädt
29.07.2017
Der Sommer 2017 ist sehr regenreich. In und um Berlin und andernorts gab es mehrere heftige Unwetter mit starken Regenfällen. Eine Solawi in Oranienburg ist so sehr betroffen, dass die Gärtner*innen um Unterstützung zur Sicherung ihrer Existenz bitten müssen. Auch in Langeneichstädt gab es im Mai einen solchen Regenguss. Conny hatte uns davon in einer E-Mail berichtet. Beim Arbeitseinsatz am 29. Juli konnten wir sehen und von Johannes erfahren, welche Konsequenzen das ungewöhnliche Wetterereignis hatte.
Der Garten hinterm Haus wurde überschwemmt und auf den Äckern bildeten sich zwei Seen. Das Rhabarber- sowie das Knoblauch- und Zwiebelfeld standen unter Wasser. Glücklicherweise haben die Jungpflanzen die Nässe überstanden. Kurz vor unserem Arbeitseinsatz konnten die Zwiebeln und der Knoblauch geerntet werden. Es ist aber möglich, dass die Nässe Einfluss auf die Lagerfähigkeit hat. Da es in diesem Sommer so feucht ist, kann der Knoblauch auch nicht gut trocknen. Johannes musste sich ein Gebläse zum Trocknen ausleihen. Umso sorgfältiger sollte der Knoblauch mit viel Handarbeit geputzt werden. Dazu versammelten wir uns nach der Mittagspause vor der Lagerhalle mit Scheren und Kisten. Bei dieser Tätigkeit lässt es sich gut reden und so entstand eine schöne Runde, in der wir Verbindungen und gemeinsame Themen entdecken, Geschichten erzählt wurden.
Zuvor kümmerten wir uns um die Rhabarberjungpflanzen, die vom Unkraut zugewuchert waren. Einige von uns hatten ein wirklich gutes Auge für die versteckten Pflänzchen im schon 20cm hohen Dickicht. Dabei trafen wir auf jede Menge Melde. Ein Unkraut, dass mich zu ein bisschen Recherche inspiriert hat. Dabei habe ich herausgefunden, dass man die Pflanze essen kann. Sie wurde früher sogar als Kulturpflanze angebaut, bis sie vom Spinat vertrieben wurde. Man kann die Blätter im Salat probieren oder sie kochen. Den Dichter Jan Wagner hat sie zu ein paar Wortspielereien inspiriert. Sein Gedicht „Melde” aus dem Band „Regentonnenvariationen” schwirrte mir im Kopf herum. Leider bin ich gar nicht gut im Rezitieren. Falls ihr es lesen möchtet, dann schreibt mir eine E-Mail.
Wir - also eine leipziger, eine berliner und vier hallenser Sterngärtner*innen arbeiteten gemeinsam mit der ganzen Familie Fischer und setzten uns dann gemütlich unterm Holunderbaum zum Mittagessen zusammen. Mit grünem Blatt- und Gurkensalat, Reiseintopf und Sommerrollen genossen wir die Sommersonne und den erfrischenden Wind. Mit Sonnenbrand und Erleichterung, dass der große Regen nicht die Existenz des Gärtnerhofs Grüner Berg ins Wanken gebracht hat, fuhren wir nach Hause und hoffen, bald wieder kommen zu können.
Christiane (Friedenau)
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